Erfolgreiche Selbstvermarktung für Musiker über Social Media

Endorser-News 20.02.2013
König & Meyer Guest Blogger

 

Artikel von unserer Gastbloggerin Susanne Baron!
Sie betreut im Projekt „DigiMediaL_musik” am Career College der Universität der Künste Berlin den Bereich Social Media, u. a. schreibt sie ein Blog zu aktuellen Themen rund um Selbstvermarktung für Musikschaffende im Web.

 

Musikvermarktung im heutigen digitalen Zeitalter heißt Fans mit interessanten Inhalten zu versorgen und aktiv in die Kommunikation einzubinden. Gerade für Newcomer Künstler ist das Social Web ein hervorragendes Medium, um mit geringem finanziellen Aufwand die eigene Musik erfolgreich zu promoten, neue Fans zu gewinnen und langfristig eine treue Fangemeinde aufzubauen. Dafür steht mittlerweile eine kaum überschaubare Zahl sozialer Netzwerke und Plattformen zur Verfügung. Obwohl die wichtigsten darunter mittlerweile jeder Künstler kennt, ist deren effektiver Einsatz für die eigenen Musikprojekte häufig noch zurückhaltend.
Mit der nachfolgenden Übersicht möchte ich Bands und Musikern deren Vorteile aufzeigen und den Einstieg erleichtern.

 

The Big Five – Die wichtigsten Social Media Plattformen für Musiker

 

Facebook

Wie das Diagramm eindrucksvoll bestätigt, ist das wohl wichtigste soziale Netzwerk in Deutschland schon allein durch seine hohe Mitgliederzahl (jeder Zweite deutsche Internetznutzer!) die perfekte Basis für Musiker, um die Fans, genau da zu erreichen wo sie sich tagtäglich aufhalten. Die Möglichkeit auf Facebook spezielle Künstlerprofile als Fanseite anzulegen sollten Musiker unbedingt nutzen, statt ausschließlich über das private Facebook-Profil zu kommunizieren. Ihr könnt Fotos und Videos hochladen oder Veranstaltungen zu euren Shows erstellen, Freunde dazu einladen und nach Konzerten direktes Feedback der Fan-Community einholen. Vor allem Fotos sind der Renner auf Facebook. Sie machen 70 % der Nutzeraktivität aus. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Posts ohne Bilder gnadenlos im Newsstream der Fans untergehen.

Eine weitere Stärke von Facebook ist, dass sich alle weiteren hier vorgestellten Plattformen (insbesondere SoundCloud oder YouTube) sehr leicht als Apps auf der Fanseite einbinden lassen. Das Facebook-Profil einer Band, die sich auf die Einbindung ihrer Fans ausgezeichnet versteht, gibt es hier.
Ein guter Rat im Social Web ist es, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Auch die folgenden vier Plattformen lohnen eine genauere Betrachtung.

 

Twitter
Bei Twitter können kurze Nachrichten mit bis zu 140 Zeichen veröffentlicht werden. Auch wenn gerade deutsche Musiker Twitter noch sehr zögerlich einsetzen, eignet sich der Microblogging-Dienst gut als direkte Nachrichtenverbindung zu den Fans. Ihr könnt zum Beispiel Followern schnell aktuelle News zur Album-VÖ oder zum neuen Musikvideo mitteilen, zur Musikerhomepage verlinken oder auf Konzerte (auch von befreundeten Musikern) hinweisen. Auch kurze Anekdoten, zum Beispiel aus dem Tour-Alltag, kommen immer gut an. In dem man neben seinen Fans auch anderen Musikern, Meinungsmachern und Medienvertretern folgt, kann leicht ein umfassendes Kontaktnetzwerk aufgebaut werden. Nach einer kurzen Registrierung könnt Ihr sofort loszwitschern. Als Twitter-Neuling ist es hilfreich erst einmal anderen Usern zu folgen, deren Tweets mitzulesen und sich die Eigenheiten der Kommunikation abzuschauen.
Auch Twitter kann mit vielen Applikationen verfeinert werden. Eine ausführliche Liste gibt es hier.
Wer einer leidenschaftlichen Twitter-Userin folgen möchte, ist bei der Gitarristin Heike Matthiesen gut aufgehoben.

 

YouTube
Videos sind ohne Frage ein attraktives Mittel, um eure Musik im Netz zu verbreiten. So können neben Konzertmitschnitten, Tourberichten und Backstage-Aufnahmen, die Fans zum Beispiel an Proben teilhaben oder in die Produktion eines Videos einbezogen werden.
YouTube ist die mit Abstand größte und bekannteste Video-Community. Die Plattform ermöglicht es Videos hochzuladen, die von anderen Usern nicht nur angeschaut, sondern auch bewertet und kommentiert werden können. Besonders empfehlenswert ist es einen eigenen YouTube Channel zum Musikprojekt anzulegen. Hier wird erklärt, wie man sich ein eigenes Konto anlegt. Einen gelungenen YouTube Channel von Musikern als Inspiration gibt es hier.

 

SoundCloud
Das derzeit wichtigstes Netzwerk zum Austausch und zur Veröffentlichung von Musik lockt mit vielen interaktiven Features: Man kann Clips hochladen wie auf Youtube, Freunde adden wie auf Facebook oder anderen Künstlern folgen wie auf Twitter.
Bei SoundCloud können Musiker nach einer kurzen Anmeldung ihre Musik entweder hochladen oder direkt aufnehmen. Die Songs können anschließend als Stream oder als Download angeboten werden, bei der kostenfreien Version aktuell max. 120 Minuten. Auch über SoundCloud kann zu den Hörern ein direkter Draht über die integrierte Kommentar-Funktion hergestellt werden. Außerdem kann man den Künstlern nach dem Twitter-Prinzip folgen.
Interessant für Musikschaffende ist auch die Funktion unvollendete Songs mit anderen Künstlern zu teilen oder zur Bearbeitung freizugeben. Die fertigen Tracks können problemlos auf Facebook und Co. eingebunden und so im Web verbreitet werden. Ein beispielhaftes SoundCloud-Profil findet sich hier.

 

Flickr
Auch die Fotocommunity Flickr ist ein nützliches Tool für Musiker und Bands. Denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Viele gute Fotos verstauben auf der privaten Festplatte, warum diese nicht den Fans verfügbar machen und visuelle Einblicke in das musikalische Schaffen geben? Vom Schnappschuss aus dem Proberaum über Live-Fotos und Interviews bis hin zu Plattenkritiken ist alles möglich.
Auf Flickr könnt ihr Bilder verwalten, in Alben sortieren, veröffentlichen und teilen. Die Fotos können unter einer frei wählbaren Lizenz veröffentlicht werden, darunter auch unter denen der Creative Commons. Der Urheber entscheidet hier in welchem Maß die Inhalte von anderen Internetusern weiterverwendet werden dürfen. Dies ist sinnvoll, da Flickr eine beliebte Seite für die Bildersuche ist.
Zudem besteht die Möglichkeit hochgeladene Fotos nur bestimmten Nutzerkreisen zugänglich zu machen. Interessant für Musiker ist es zum Beispiel, Bilder als Pressematerialien in verschiedenen Auflösungen bereitzusstellen. Wie ein Flickr-Fotostream aufgebaut ist, seht ihr hier.

 

Social Media: Content is King!
Es bedeutet keineswegs, dass sich der Erfolg als Musiker automatisch einstellt, sobald man auf den vorgestellten Plattformen vertreten ist. Für eine langfristige Positionierung im digitalen Musikmarkt sind, neben aussagekräftigen Profilen und regelmäßiger Präsenz auf den ausgewählten Seiten, vor allem interessante Inhalte ein wichtiger Faktor. Musiker halten dafür ein wahres Content-Paradies bereit, das durch Konzerte, Studioaufenthalte, Proben, Reisen etc. genug Themen für die Kommunikation mitbringt. Dennoch scheint es, was die Aufbereitung von Inhalten angeht, teilweise großen Nachholbedarf bei den Musikern zu geben. Hier einige Tipps: Gestalte einen lebendigen Dialog mit deinen Fans, auch über Fotos, Musik und Videos. Nicht ohne Grund findet sich das Wort “sozial” in Social Media: Reagiere auf Kommentare deiner Fans und frage sie nach ihrer Meinung, hilf anderen und vernetze dich vor allem mit weiteren Künstlern und deren Profilseiten. Solange du authentisch bleibst, kannst du nichts falsch machen.
An den genannten Punkten möchte das Projekt DigiMediaL_musik Berliner Musikschaffende zielgerichtet bei ihren Marketingaktivitäten und der Profilbildung im Social Web mit Weiterbildungs- und Workshop-Angeboten unterstützen.

 

Was ist der Zertifikatskurs „DigiMediaL_musik – Strategisches Marketing im Social Web“?
Der berufsbegleitende viermonatige Zertifikatskurs am Career College der Universität der Künste richtet sich gezielt an professionelle Musikerinnen und -musiker sowie Musikmanager und Musikproduzenten aus Berlin. Die Teilnehmer bilden konkrete Fertigkeiten im Umgang mit ausgewählten Web-Anwendungen aus, die sie in ersten Marketingmaßnahmen auf die eigenen Musikprojekte anwenden. Die dafür erforderlichen Kompetenzen vermitteln über 25 erfahrene Expertinnen und Experten aus Musikwirtschaft, Marketing und Hochschule.

Ab 04. März 2013 startet der nächste Zertifikatskurs „DigiMediaL_musik – Strategisches Marketing im Social Web“. Anmeldungen sind noch möglich. Weiterführende Informationen mit allen Veranstaltungsinhalten unter: www.digimedial.udk-berlin.de.


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